Städtebau
Grundlage für den Wettbewerb ist der städtebauliche Rahmenplan aus dem Jahr 2006, der für den Stadtteil Weil ein übergreifendes Neuordnungskonzept darstellt.
Dieser umfasst die Themen Stadtraum, Stadtgestalt, Baustruktur, Nutzungsstruktur, Freiflächen und Verkehr.
Er führt diese im Sinne einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung zusammen, um den Stadtteil zukunftsfähig und attraktiv zu machen.
Das neu entstehende Wohnviertel für Familien mit Kindern soll dazu beitragen.
Die 4- bis 5-geschossigen, extensiv begrünten Mehrfamilienhäuser bilden nach Nordosten und Nordwesten den Rahmen für das neue Quartier und schützen dieses vor Lärmimmissionen.
Freiraumkonzept
Die Außenanlagen des neuen Wohngebietes gliedern sich im Wesentlichen in zwei Bereiche: die Achse entlang des Geschosswohnungsbaues und die Freiräume zwischen den Reihenhäusern, die sich in ihren Randbereichen immer wieder verzahnen.
Die Themenschwerpunkte der Planung sind Spiel und Aufenthalt sowie Wasser und Retention. Die Achse beginnt mit einer Platzsituation im Nordwesten, als Auftakt und Verbindung zwischen Steg, Wohngebiet, Neckarcenter und den einzelnen Wohnbereichen.
In Variante A ist der Platz städtischer und größer und wird von Gebäuden, einem Wasserbecken, einer leichten Pergolakonstruktion und einem Heckenelement eingerahmt.
Die Treppenanlage zum Platz wird mehrfach genutzt, so lassen sich eine Rutsche sowie Sitzelemente anbringen, die die Treppenanlage und den Platz zusätzlich beleben.
Am Quartiersauftakt, dem Brückenkopf , bildet ein Cafe einen idealen Begegnungsort auf der besonnten Treppe mit Blick auf das Spielband.
In Variante B ist die Platzfläche reduzierter. Vom Steg verläuft eine Rutsche nach Osten und bildet den Auftakt für das Spielband zwischen Geschosswohnungsbau und Reihenhäusern.
Vom Platz Richtung Süden verläuft die Achse, die als Haupterschließung und Aufenthaltsfläche dient.
Sie ist in vier Zonen unterteilt, zu den Gebäuden hin jeweils ein Grünstreifen der privat und/oder öffentlich genutzt werden kann.
Im Zentrum eine Wegeachse mit Anbindungen zu den Reihenhäusern und Schnittpunkt zur Verbindung zu den ehemaligen Stallungen des Gestüts Württemberg. Parallel verläuft in Variante A ein Spielband mit diversen Erlebnismöglichkeiten für Jung und Alt.
In der Variante B ist wegebegleitend eine Retentionsmulde mit einer niedrigen Dauerwassereinstauung angeordnet. Sie trennt privates und öffentliches Grün, schafft zusätzlichen offenen Retentionsraum und bietet durch Zugänge in Verlängerung der Reihenhausdurchwegung Erlebnis- und Aufenthaltsqualität.
Im Zentrum der Reihenhäuser liegt ein Platz als untergeordneter Treffpunkt für das Quartier und wohnungsnaher Spielbereich insbesondere für die Kleinkinder.
Gebäudeentwurf
Die beiden Quartiersflügel werden vorwiegend als 3-Spänner über außenliegende Treppenräume mit Tageslicht erschlossen. Die Wohnungen öffnen sich mit Ihren Wohn-Essbereichen und offenen Küchen nach Südost und Südwest über großzügige Verglasungen und Loggien.
In diesen Mehrraumwohnungen befindet sich nur ein Aufenthaltsraum auf der lärmexponierten Nordseite.
Durch die festverglasten Loggien ist gleichzeitig Lärmschutz und Lüftungsmöglichkeit gegeben. Daneben bilden Treppenhäuser und Abstellräume die Pufferzone.
Die zwei- bis dreigeschossigen Reihenhäuser öffnen sich nach Südwesten zu Garten und Dachterrasse. Eine einläufige Treppe in der Hausmitte bildet Raumzonen und schafft Großzügigkeit.
Energiekonzept
Für die Wohnbebauung in Esslingen Weil wird ein intelligentes vernetztes Anlagensystem, bestehend aus Erdgas-BHKW, elektrischer bzw. Gas-Wärmepumpe, Gasspitzenlastkessel und PV-Anlagen (Blockrandbebauung) auf den Dächern vorgeschlagen.
Dieses Nahwärmesystem versorgt alle angeschlossenen Wohnungen und Einfamilienhäuser.
Durch den Einsatz einer PV-Anlage auf den Dächern der mehrgeschossigen Blockrandbebauung entsteht in Verbindung mit Wärmepumpe (WP) und BHKW ein energetisches Gesamtsystem mit sehr niedrigen Verbrauchswerten.
Die Tiefgaragenstellplätze sollen mit Ladestationen für E-Autos versehen werden.
Lüftung Wohnungen: Kontrollierte Raumlüftungen mit schallgedämmten Nachströmöffnungen Nordseite (Straße), in anderen Bereichen über Fensterlüftung